Bericht aus der Monatsversammlung der SPD Viechtach vom November 2019

Veröffentlicht am 17.11.2019 in Presse

SPD verlangt mehr Einsatz

Stadt soll sich in Sachen Bahndauerbetrieb mehr engagieren

Viechtach.

Die SPD verlangt mehr Engagement der Stadt für die Bahnlinie Viechtach-Gotteszell. Die Stadt muss sich mehr in die Werbung und Vermarktung der Bahnlinie einbringen als bisher, bekräftigten die Mitglieder der SPD bei ihrer Novemberversammlung, über die die Sozialdemokraten selbst berichten.

Der Verein Go-Vit leiste hier sehr gute Arbeit, lobte Stadtrat Walter Weihmann. Die Bevölkerung der Stadt stehe hinter der Bahn und innerhalb von kurzer Zeit sei viel erreicht worden. Um jedoch den Erfolg zu sichern, bedürfe es zusätzlich eines verstärkten Engagements der Stadt in dieser Richtung, so Martina Zelzer.
Mit großer Enttäuschung registrierte man bei der SPD, das sture Festhalten an der Bedingung von 1000 Fahrgastkilometern. Noch mehr stand aber das Verhalten der örtlichen Abgeordneten in der Kritik.
Anstelle über die Parteigrenzen für das Wohl der Bürger zu arbeiten, hätten die örtlichen Abgeordneten der Freien Wähler/Unabhängigen, der AfD und der CSU wohl die Heimat vergessen, bedauerten die SPD-Mitglieder. Ihr Dank galt hingegen dem Abgeordneten Alexander Muthmann sowie den Mitgliedern von SPD, FDP und Grünen im Landtag, die für die Region gestimmt hätten.


"Wir sollten uns aber von dem Verhalten gewisser Abgeordneter nicht entmutigen lassen und weiter für den Personen-Bahnbetrieb kämpfen", so Georg Bruckner. Deshalb wolle dieser bei einer Wiederwahl als Bürgermeister eine aktive Rolle der Stadt in der Werbung für die Bahnlinie ausüben. Neben der intensiveren Unterstützung des Go-Vit-Vereins sollen begleitende Maßnahmen über die Stadt Viechtach und einem wieder intensivierten Stadtmarketing durchgeführt werden, so Bruckner weiter. Ebenso wolle er ein abgestimmtes Konzept für die Einbindung des Bus-Verkehrs einführen.
Bisher sei das Engagement der Stadt weniger bemerkenswert gewesen. Alleine das Engagement der Stadtführung bei der Probephase sei kaum wahrnehmbar gewesen. Während alle anliegenden Kommunen ihren Bauverpflichtungen rechtzeitig nachgekommen seien, habe die Stadt mit Abwesenheit geglänzt.

Erst zum Ende der dreijährigen Probephase sei der dringend benötigte Busbahnhof fertiggestellt worden. Dieser hätte eigentlich von Anfang der Probephase an befruchtend für den Bahnverkehr wirken sollen. Bis zum heutigen Zeitpunkt gebe es immer noch kein ausgereiftes Konzept, wie die Anbindung der Bahn an den Busverkehr funktionieren soll.
Die Bahnlinie Viechtach-Gotteszell war immer in Betrieb. Somit könne in diesem Fall nicht von einer Reaktivierung einer Bahnlinie gesprochen werden, wodurch der Vergleich zu anderen stillgelegten Bahnlinien und den Richtlinien verfehlt ist, so der ehemalige Bürgermeister. Ebenso sei laut Bruckner die Fixierung auf die 1000 Fahrgastkilometer alleine völlig falsch. Während seiner Zeit als Bürgermeister habe er im Ministerium darauf hingewiesen, dass nach seiner Einschätzung eine Fahrgastzahl von 600 bis 700 Fahrgäste pro Tag realistisch sei.
Es wäre zudem schwer vermittelbar, dass man einen Probebetrieb einführt und diesen hinterher wieder wegen der Fahrgastzahlen einstellt, obwohl man vorher schon gewusst habe, dass diese Fahrgasthöhe pro Tag nicht erreicht werden kann. Weshalb man sich dann noch auf die verschärfte Fahrgastkilometerforderung eingelassen hat, ist für Manfred Augustin nicht nachvollziehbar. − vbb